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Dienstag, 21. März 2006

Eine griechische Nacht

Ungeahnte Angst jagte durch meinen Körper. Nicht greifbar, seelenbedrohlich stülpte sie sich über mich. Ich bin traumerfahren, habe gelernt mit den grausamen Bildern umzugehen. Auch wenn ich mich nicht zwingen kann aufzuwachen, so schaffe ich es doch meist die grausam entstellten Menschen langsam wieder zusammenzusetzen, sodass sie mir einigermaßen manierlich entgegentreten. Doch dieser Traum war anders. Das Unfassbare war ein Gefühl und kein Bild, das ich verändern konnte.
Schließlich wurde ich wach. Es war unsere letzte gemeinsame Nacht nach einer Woche, in der ich hilflos zusehen und zuhören konnte, wie er immer mehr in seiner Depression versank.
Ich ertrug es nicht mehr und zog mich in ein anders Zimmer zurück. Dort hoffte ich auf das Morgengrauen.
Langsam erwachte die Insel und mit einem griechischen Kaffee auf der Treppe vor der Haustüre blickte ich auf das Dorf.
Ein halbes Jahr später sprang er von einem Athener Hochhaus.

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