Randgedanken

Eigentlich ist das kein großes Ding einen RAM Speicher beim Rechner auszutauschen. Habe ich schon öfter gemacht. Aber heute musste mir der Tag ja unbedingt zeigen, wie abgrundtief schlecht er ist. Als ich den Rechner testweise hochfahren wollte, fing er an zu qualmen und zu stinken. Supergau!

Ich bin fertig mit der Welt.

Der Tag fängt genauso mies an wie der gestrige zu Ende gegangen ist. Habe mich mit meinem temporären Mitbewohner und ehemaligem Liebhaber, aber leider nie Geliebter gestritten.
Es ging um Liebe, Einkaufen, andere Frauen und und und...

Habe meine Unwichtigkeit mit lautem Gebrüll zu übertünchen versucht. Im Licht des Morgens muss ich mir ungeschminkt meine Niederlage eingestehen. Wie gesagt, ein sch*** Tag.

Ich bewundere Frauen, die Regeln aufstellen. Die wissen was sie wert sind und dem Typen die Pistole auf die Brust setzen, mit allen weiblichen Griffen die es so gibt. Ich halte meine Großzügigkeit für etwas besonders Tolles, so erwachsen und reif. Doch ist es nicht einfach den Schwanz einziehen. Die Feigheit zu erkennen zu müssen, dass ich verlassen werde, wenn ich nicht mitspiele. Doch das Lächeln fällt mir schwer. Dieser unattraktive Merkelzug um die Mundwinkel verschreckt die letzte kleine Leidenschaftsanwandlung. Fazit: Er ist schon aufgebrochen um zu gehen.
Es ist hat ein Risiko alles offen zu lassen. Und was ist schon Liebe – die vergeht und es kommt eine neue. Bald – später. Ist auch egal, alleine bin eh schon.
Ich rede mir gerade die Innere Kündigung schön. Eine Kündigung einer Beziehung, die es nicht wirkliche gegeben hat. Manchmal, ein paar Momente, die im Rückblick an überschätztem Gewicht gewonnen haben.
Warum habe ich nur so lange daran festgehalten? Ich würde es immer noch, wenn er sich nicht Schritt für Schritt von mir zurückziehen würde. Weil ich im Inneren daran glaube, dass ich nichts besseres verdient habe? - Kann sein. Weil ich die Herausforderung liebe? - Stimmt schon – ein Mann, der es einem leicht macht, ist nicht so interessant, den übersehe ich gerne. nur der Eroberungszug ist spannend, je unwahrscheinlicher um so besser. Warum mache ich so was? Es war eine schöne Utopie, nicht besonders durchdacht.

Es ist mit Schmerz verbunden und doch ist die Befriedigung gering, wenn das Werk vollbracht ist und mir eine rot fleckige Fresse aus dem Spiegel entgegenstarrt. Und das nur, wenn ich Glück habe und mir nicht auch noch Hautschichten vom Gesicht gerissen habe. Dann muss ich tagelang Schürfwunden mit dick Makeup verdecken.
Manche hassen ihre Falten, ich hasse diese feinen, güldenen Dreckshaare in meinem Gesicht. Man nennt das auch Damenbart. Wie reizend.

Jetzt kann ich erst mal ein paar Stunden nicht in die Öffentlichkeit.

Manchmal möchte ich schon was testen. Wie zum Beispiel das Testabo der Süddeutschen Zeitung. Drei Wochen für 5 Euro, das hörte sich gut an. Nun hatte es dann ca. drei Wochen gedauert bis ich auch wirklich die erste Zeitung bekommen sollte; und die kam dann erst mal nicht. Telefonieren war angesagt mit den nettes Damen und Herren der Servicehotline, dann kam eine Nachlieferung. Die Wochenendzeitung kam gar nicht, weder regulär noch mit Nachlieferung. Heute Freitag wieder das gleiche Spiel. Also bin ich jetzt angenervt. Heute wurden mir Gutscheine gegen meinen Unmut angeboten. Mal sehen, ob die bei mir ankommen. Das macht wirkliche keine Lust ein Dauerabo bei der Süddeutschen zu bestellen.

Ach ja, und einen guten Tipp für 0180 Nummern habe ich im Netz gefunden:

Das 0180 Telefonbuch
http://www.tk-anbieter.de/0180/

Nachtrag 2.11.05: Die Gutscheine sind doch glatt heute angekommen. Ich bin beeindruckt.

Heute bekam ich eine E-Mail, dass es doch ein Klassentreffen geben wird.
Ist lange her, dass ich die Leute gesehen habe und ich bin mir nicht sicher ob ich so ein Treffen entspannt durchstehen kann. Da unterhält man sich über Menschen die schon gestorben sind und ich habe noch immer nicht begriffen, dass ich die 30 schon längst überschritten habe.

Ich weiß nicht, ich glaube ich mach krank...

Irgendwie ist es an mir vorbeigegangen, wozu eine Performance mit gackerndem Geschrei, Federkäfig und Selbstverschnürung gut sein soll. Wenn noch dilettantischer Singsang dazukommt, dann liegt es nur an meiner Toleranzfähigkeit, nicht einfach aufzustehen, sondern bis zuletzt einen Sinn in diesem Spektakel zu finden.

Aber ganz abgesehen von mir, als uneingeschaltetes Empfangsgerät einer, wie auch immer gearteten, Message, warum macht der Typ das?
Was treibt einen dazu Performancekünstler zu werden?

Ich habe natürlich schnell meine eigenen Schlüsse gezogen:
Der Typ ist ein Selbstdarsteller und braucht das zum Aufwerten seines Selbstbewusstseins und je skurriler die Darstellung, desto eher kann man den Schmarrn mit Kunst vergleichen. Denn wer kennt sich schon mit Kunst aus. Und falls sich doch eine Koryphäe in seine Präsentation verirrt, kann er immer noch behaupten der Zeit weit voraus zu sein.

Doch nun ist einige Zeit vergangen und ich bin in mich gegangen. Mag darin doch ein tieferer Sinn liegen? War ich zu voreilig und unsensibel?
Ich werden diesem Phänomen nachgehen.

Das ist nun mein erstes Mal.
Seit einiger Zeit gehe ich jetzt schon schwanger mit der Idee ein Blog zu führen. Jetzt ist es so weit und es ist aufregend. So einigen technischen Kram habe ich noch nicht ganz verstanden, aber das wird schon.

Nur, warum mache ich das eigentlich?

1. Ich möchte meine legasthinöse Rechtschreibeschwäche therapieren.
2. Kleine und große Geschichten nicht nur in meinem Kopf abspulen.
3. Weiß ich noch nicht so genau...
4.
5......fällt mir sicher noch ein.

Na dann mal los!